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II. Netzwerktreffen der Strohballen-Konstrukteure auf der iberischen Halbinsel > II. Encuentro de la red iberico de construcción con balas de paja
Das Spanische Strohballenbau-Netzwerk traf sich von 5. bis 7. Juni auf dem Gelände von Cal-Cases bei Manresa (Barcelona). Bei zahlreichen Fachvorträgen, Workshops und Arbeitsgruppen kam es zu einem regen Erfahrungsaustausch unter den 180 Teilnehmern...
Die Menge der 180 Teilnehmer war ebenso heterogen zusammengesetzt wie die Gruppe der ausgewählten Experten für die Fachvorträge. Vom `low-budget'-Eigenbauer bis zum 'high-tec'-Ökoarchitekten war für jeden etwas dabei. Der Argentinische Architekt Julio E. Perez war eigens aus Oslo angereist um über die Aktivitäten des Norwegischen Strohbau-Netzwerkes und das internationale Netzwerk der GAIA-Architekten (www.gaiaoslo.no/permakultur.html) zu berichten. Der für seine Arquitectura bioclimatica bekannte Baske Iñaki Urkia und der Solar-Netzwerker Manolo Vílches stellten ihr Strohbau-Projekt `Lum de Sol` zur Diskussion und die beiden Architekten und Hochschullehrer Coque Claret und Dani Calatayud der Architektur-Hochschule ESTAV-UPV Barcelona dikutierten über den Beitrag der Strohballenbauweise(n) zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Bauwesen. Auch der renomierte Lehmbauexperte Prof. Dr. Gernot Minke (Erem. Universität Kassel, www.gernotminke.de) bereicherte das Treffen der spanischen Strohballen-Konstrukteure mit einem Fachvortrag über seine realisierten Strohballenbau-Projekte in Deutschland, Portugal, Brasilien und Russland.
Meine Fragestellung fuer die Feldforschung: Welche Einflussfaktoren regional unterschiedlicher Organisationsformen prägen die Netzwerkarbeit von innovativen Projekten?
Ein Vergleich regionaler Netzwerke bezieht sich auf das jeweilige Set aus sozialen und ökonomischen Strukturen, Institutionen, Mentalitäten und Handlungsrationalitäten sowie die individuellen Erwartungen der Netzwerk-Partner. Durch die Teilnahme an verschiedenen Aktivitäten im Rahmen des spanischen Netzwerktreffens sollen mehrere Ansätze qualitativer empirischer Sozialforschung angewandt werden. Mittels leitfadengestützer Experten-interviews werden durch Handlungsforschung Erkenntnisse über die Motivation von Führungsakteuren (Initiatoren, Promotoren, Moderatoren) und potentiellen Netzwerkpartnern gewonnen. Durch nicht-teilnehmende Beobachtungen bei Arbeitsgruppentreffen können unterschiedliche Machtverhältnisse sowie Intensität und Richtungen von Interaktion und Know-How-Transfer erhoben werden. Die Frage nach der Organisationsform wird dabei als wichtig erachtet, weil sie mit bestimmt, ob Know-How-Transfer (zwischen den Netzwerkpartner und nach aussen) gut funktioniert.