bio-aktiv-haus 2004
Projektstudie im Seminar "Ökologische Bautechnologie" mit Prof. Dr. Ing. Gerhard Loeschcke an der HS Karlsruhe. Projekt: Samuel Finkbeiner + Oliver Heizmann.
Durch das Gebäude und die eingesetzten Baukomponenten soll den gegenwärtigen Bedürfnissen der NutzerInnen optimal entsprochen werden, ohne künftigen Generationen eine Nachnutzung aufzuzwingen oder Entsorgungsprobleme zu hinterlassen. Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen stellen somit eine wesentliche Grundlage für ein nachhaltiges Bauen dar.
Der Entwurf „BIO-AKTIV-HAUS“ fordert die Bewohner/Nutzer des Gebäudes dazu auf, AKTIV in die Regulierung der Beschattung und Belüftung einzugreifen und somit auch AKTIV die natürlichen Wechsel der Tages- und Jahreszeiten zu erleben. Sicherlich bieten sich ausgefeilte Kontroll- und Steuerungssysteme zur Überwachung und Regulierung an - hier stellt sich jedoch die Frage nach dem Ökologischen Rucksack, den solche High-Tech-Systeme nach sich ziehen; Des Weiteren die Wartungsanfälligkeit und individuelle Abhängigkeit von einem sensiblen Kontrollsystem. Zur Deckung der winterlichen Heizspitzen kann das Gebäude über einen stückholzbefeuerten Grundofen mit Wärme versorgt werden - nicht zuletzt der sozialen Anziehungskraft und erlebbaren Behaglichkeit wegen, den das Element Feuer unter den Bewohnern schürt.
Die genannten Baustoffe Stroh(ballen) und Lehm können und müssen bezüglich rationeller Arbeitsabläufe und Wirtschaftlichkeit sicherlich noch weiter optimiert werden um auch preislich mit konventionellen (jedoch energetisch und ökologisch bedenklichen) Baustoffen konkurrieren zu können. Andererseits übte gerade der Soziale Aspekt auf Strohballen-Workshops einen besonderen Reiz auf uns aus. Familien und Nachbarn kommen zusammen um gemeinsam Hand in Hand nach Lösungen zu Suchen. Die elementaren Baustoffe werden begreifbar, alle Sinne werden angeregt und der Schöpferische Aspekt des Hausbaues bekommt wieder einen sozialen Bezug.